Persönlich
Christian Aegerter, Jahrgang 1968
Vier eigene Kinder, ein Stiefsohn, war während fünf Jahren alleinerziehender Vater
Hobbys: Natur und Sport, Reisen, Berglauf im Sommer, Skitouren im Winter, Velotouren, Outdoor-Aktivitäten, Tanzen, Fotografie, Kochen und Backen, Imkern, Psychologie und Philosophie, Freunde
Biografisches
Aufgewachsen bin ich im Oberengadin und verbrachte einen grossen Teil meiner Jugend in der freien Natur, beim Sport und in den Bergen. Die Berge und die Natur sind bis heute Inspirations- und Erholungsquelle geblieben. Sie waren nach zwölf Jahren in Hamburg entscheidend für meine neue Wahlheimat Thun.
Entscheidende Impulse gaben mir während meiner Gymnasialzeit philosophische Bücher über Taoismus, Zen, Systemtheorie und Physik wie „Wendezeit“ von Fritjof Capra. Nach der Matura zog ich nach Zürich und genoss die grosse Stadt und die neuen Freundeskreise. 22-jährig entschied ich mich, nach einigen Semestern Studium der Philosophie und Psychologie an der Uni Zürich und Zeit des Reisens und der Selbstfindung, Heilpraktiker zu werden. Damals gab es in der Schweiz noch keine umfassenden Ausbildungen, also ging ich nach Hamburg.
So wollte ich den Menschen als Ganzes – Körper, Geist und Seele/Psyche – in den Mittelpunkt meines Interesses stellen. Mir war klar, dass ein gelingendes Leben für mich nicht durch Abkopplung von beruflicher Karriere und privaten Interessen möglich sein würde. Alles müsste Hand in Hand gehen und so ist es bis heute geblieben. Im letzten Jahr der Heilpraktiker-Ausbildung in Hamburg wurde ich erstmals Vater eines Sohnes. Ein weiterer Sohn folgte. Kinder sind seither ein sehr wichtiger Teil meiner Welt. Ich hielt meine ersten Vorträge über naturgemässen Umgang mit Säuglingen. Themen wie Hausgeburt, Stillen nach Bedarf, Tragen und Körperkontakt, natürliche Pflege und Ernährung und auch impfkritische Fragen interessierten mich brennend. Der erste Sohn wurde im Geburtshaus geboren, die drei weiteren Kinder zu Hause. Alle blieben ungeimpft.
Die Vielfalt und Einzigartigkeit der Meschen faszinierte mich seit jeher. Ich wollte sie kennenlernen und verstehen.
Während der Ausbildung besuchte ich Körperpsychotherapie-Seminare verschiedener Schulen. Für die Arbeit mit Menschen lernte ich jedoch am Meisten in meinen privaten Beziehungen und in langjähriger Selbsterfahrung – in Fortbildungen, Gruppen- und Einzeltherapie. Nach den Praktika bei verschiedenen Heilpraktikern machte ich mich 1995 selbständig als Heilpraktiker für Kinder und Erwachsene. Durch das berufsbegleitende Homöopathie Studium behandelte ich immer mehr mit der Klassischen Homöopathie.
Als der jüngere Sohn zwei Jahre alt war, trennte sich meine damalige Frau von mir. Die Kinder blieben bei mir und ich war fünf Jahre lang allein erziehender Vater. Diese schwierige Zeit der Trennung und die intensiven und sehr glücklichen Erfahrungen als Vater legten den Grundstein für meine spätere Ausbildung zum Eltern- und Erwachsenenbildner. Beim Coaching von Paaren, Eltern, Müttern, Vätern und Alleinerziehenden spreche ich aus eigenen Erfahrungen.
Im Jahr 2003 zog ich mit meinen Kindern wieder in die Schweiz und stellte mich mit meiner neuen Partnerin und ihrem Sohn der Herausforderung Patchworkfamilie.
Zwei jüngere gemeinsame Kinder bedeuteten eine „zweite Runde“ Elternschaft – jetzt zu siebt – mit all den Herausforderungen, die trotz aller Erfahrung täglich auf’s Neue dazugehörten.
Wir lebten in einem Stöckli oberhalb von Thun. Eine unglaublich reiche Zeit.
In Steffisburg konnte ich meine jetzige Praxis aufbauen und endlich passte es, eine fünfjährige berufsbegleitende Psychotherapie-Fortbildung beim GFK-Ausbildungsinstitut in Zürich zu machen.
So kann ich auch die beraterischen Anteile meiner Arbeit noch professioneller gestalten und freue mich, im Jahr 2014 den Berufstitel „Berater im psychosozialen Bereich mit eidgenössischem Diplom“ erlangt zu haben.
Unser Beruf wurde im 2015 endlich auf eidgenössischer Ebene geregelt. Diese Gelegenheit habe auch ich genutzt und die höheren Fachprüfungen HFP mit Erfolg absolviert. So darf ich mich nun „Naturheilpraktiker mit eidgenössischem Diplom in Homöopathie“ und „Naturheilpraktiker mit eidgenössischem Diplom in Traditionelle Europäische Naturheilkunde TEN“ nennen.
Als Mentor der OdA AM darf ich seit 2018 eine neue Generation von NaturheilpraktikerInnen auf ihrem Weg in die Selbständigkeit und zur höheren Fachprüfung begleiten, um sowohl ihr Fachwissen als auch die ebenso wichtigen sozialen Kompetenzen und Herzensqualitäten für unsere PatientInnen zu verfeinern.
Für das Standardwerk „Das Väter-Handbuch“ (Hg. Prof. Heinz Walter und Andreas Eickhorst, Psychosozial-Verlag, 2012) wurde ich eingeladen, einen Fachartikel zu schreiben: „Gemeinsam statt einsam – warum es sich lohnt, vom ersten Tag an aktiv Vater zu sein“
In der Zwischenzeit sind alle Kinder ausgezogen und eine neue Lebensphase mit mehr Zeit für Sport, zum Gärtnern, Tanzen, Reisen und zum Pflegen neuer Beziehungen ist angebrochen.
Eine zweijährige Weiterbildung in Psychotraumatologie bringt mich auf den neusten Stand der Trauma-Diagnostik und Traumatherapie und festigt damit das Fundament meiner gesamten therapeutischen Arbeit, da sehr viele Menschen Trauma-Erfahrungen mit sich bringen.
Ich fühle mich reich beschenkt vom Leben. Jede Herausforderung war und ist mir Anlass, weiter zu lernen und weiter zu gehen auf der Suche nach dem gelingenden Leben. Ich musste manchmal schwierige und weitreichende Entscheidungen treffen.
Schwere Zeiten lehrten mich wohl am meisten, liessen mich wachsen und reifen, leichte sehe ich als Quelle der Freunde und Kraft.
Meine Erkenntnis:
Wenn es mir möglich ist, einen Zugang zu meinem Inneren zu finden, so fällt es mir leicht, Entscheidungen zu fällen, und mögen sie auch noch so weitreichend sein. Dann habe ich Gewissheit, dass der eingeschlagene Weg der Richtige ist.
Dieser Zugang zur eigenen inneren Weisheit, darum geht es im Focusing.
Rückschläge und Schmerzen gehören zum glücklichen Leben wie Krankheit zur Gesundheit.
Ziel ist nicht deren Vermeidung, sondern das mutige Vorangehen mit dem Lauf der Dinge.
Was uns behindert, sind meistens alte Glaubenssätze und Muster, die früher einmal sinnvoll waren, uns aber heute im Wege stehen. Sie zu erkennen ist der erste Schritt, um sie zu ändern. Das erfordert immer wieder Mut. Dabei sind uns liebevoll begleitende Menschen – seien es private oder professionelle Beziehungen – unerlässlich.
Anerkennen von dem was ist,
Dankbarkeit und Liebe,
das sind die Schlüssel zu Heilung
und innerem Frieden.
Jeder Tag ist ein Geschenk, singe deine Melodien und tanze durchs Leben, es ist so unendlich kostbar!
„Es ist paradox,
aber wenn ich mich so akzeptiere wie ich bin,
kann ich mich verändern.“
Carl R. Rogers (1902-1987)